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Kreditversicherung - Factoring - alternative Finanzierungsformen

Lieferanten gewähren längere Zahlungsziele

Erstellt von Detlef Heydt | |   atevis

Die Lieferanten mussten 42,29 Tage im Durchschnitt warten, bis die Rechnungen bezahlt wurden (Vergleich 2. Halbjahr 2015: 40,78 Tage).

Das Creditreform Debitorenregister Deutschland weist für das 2. Halbjahr 2016 eine Ausweitung der Forderungslaufzeiten aus: Die Lieferanten mussten 42,29 Tage im Durchschnitt warten, bis die Rechnungen bezahlt wurden (Vergleich 2. Halbjahr 2015: 40,78 Tage). Grund für die Verzögerungen war eher eine Verlängerung der eingeräumten Zahlungsziele, der Zahlungsverzug blieb weitgehend unverändert. So gewährten Gläubiger im Schnitt 32,28 Tage Zahlungsziel – das waren 1,46 Tage mehr als ein Jahr zuvor. Sicher sind diese komfortableren Zahlungsziele vor dem Hintergrund einer verbesserten Liquidität der Unternehmen zu sehen. Diese wiederum beruht auf „billigem Geld“ und einer sich im Zeichen guter Konjunktur stetig verbesserten Ertragslage (s. a. die Auswertung im März der Bundesbank und die Creditreform Untersuchung zur Wirtschaftslage im Mittelstand).

Stellung am Markt bestimmt Forderungslaufzeiten

Stichwort „Mittelstand“: Häufig wurden Großkunden lange Zahlungsziele eingeräumt. Handelt es sich um einen großen Kunden im Hinblick auf den Jahresumsatz des Debitors, dauert es vergleichsweise lange, bis eine ausstehende Forderung aus Lieferungen und Leistungen realisiert werden kann. Im 2. Halbjahr 2016 waren es 43,65 Tage – in der Vorjahresperiode 41,11 Tage. Dabei ist aber nicht das schlechte Zahlungsverhalten für die lange Außenstandsdauer verantwortlich, denn mit 8,71 Tagen war der Zahlungsverzug vergleichsweise gering (2. Halbjahr 2015: 8,71 Tage). Zum Vergleich: Bei kleinen Unternehmen verstrichen 12,98 Tage, nachdem das gesetzte Zahlungsziel bereits abgelaufen war (2. Halbjahr 2015: 12,94 Tage). Häufig können sich Großkunden auf ein langes Zahlungsziel verlassen. Im 2. Halbjahr 2016 waren es durchschnittlich 34,94 Tage – nochmals mehr als ein Jahr zuvor (32,38 Tage). Mit 29,11 Tagen sind die Zahlungsfristen für kleine Unternehmen merklich kürzer und gegenüber dem 2. Halbjahr 2015 kaum verändert (28,84 Tage). Dabei stellten große Unternehmen mehr als die Hälfte des gesamten Forderungsvolumens im 2. Halbjahr 2016 (58,9 Prozent), obwohl ihr Anteil an allen erfassten säumigen DebitorenDienstleistung auf Ziel bezieht" lang=""> nur 8,2 Prozent betrug. Kleinere Unternehmen kamen hingegen auf einen Anteil von 78,4 Prozent aller Verzugsdebitoren, bei 24,9 Prozent des Forderungsvolumens.

Lange Fristen, aber kurzer Verzug

Kleinere Lieferanten und Leistungserbringer verzeichneten je nach Unternehmensgröße des Kunden sehr unterschiedliche Fristen für ihren Forderungseinzug. So mussten im 2. Halbjahr 2016 lange Forderungslaufzeiten von 51,67 Tagen hingenommen werden, wenn es sich bei dem Kunden um ein großes Unternehmen handelte. Gleichwohl hält sich der Zahlungsverzug bei Geschäftsbeziehungen dieser Art in Grenzen (nur 4,88 Tage). Dagegen ist die Zahlungsverzugsdauer mit 14,28 Tagen vergleichsweise lang, wenn ein großes Unternehmen ein kleines belieferte. Die gesamte Forderungslaufzeit lag in diesem Fall bei 43,75 Tagen.

Am kürzesten war die Forderungslaufzeit, wenn ein kleines Unternehmen ein mittleres belieferte (35,47 Tage). Auch bei Geschäftsbeziehungen zwischen kleinen Unternehmen waren die Forderungslaufzeiten eher kurz – im Durchschnitt 37,07 Tage.

Mit 29,11 Tagen sind die Zahlungsfristen für kleine Unternehmen merklich kürzer und gegenüber dem Vorjahr kaum verändert (28,84 Tage). Der Unterschied in den Größen der Unternehmen und das ist implizit die Marktmacht, der sich aus den Laufzeiten erkennen lässt, bleibt also erhalten.

Dieses Spannungsfeld lässt sich auch an den Branchen und Rechtsformen sowie den entsprechenden durchschnittlichen Rechnungsbeträgen ablesen. Der mittlere Rechnungswert betrug im 2. Halbjahr 2016 1.866 Euro und hat sich gegenüber dem Vorjahr (1.711 Euro) leicht erhöht. Die Spannweite im Hinblick auf die Rechtsform des Schuldners reichte von 569 Euro (UG) bis 3.398 Euro (eG). Bei den Wirtschaftsbereichen betrug der Rechnungswert 4.245 Euro bei Unternehmen aus der Chemie- und Kunststoffbranche und 901 Euro bei Debitoren aus dem Baugewerbe.

Apropos UG: Der durchschnittliche Zahlungsverzug von Schuldnern der Rechtsform Unternehmergesellschaft (UG haftungsbeschränkt) war mit 18,08 Tagen erneut am höchsten. Trotz eines knapp bemessenen Zahlungsziels (21,85 Tage) dauerte es in der Summe somit fast 40 Tage, bis die Gläubiger ihre Forderungen realisieren konnten.

Originalquelle:
Verband der Vereine Creditreform e.V.
Hellersbergstraße 12
D-41460 Neuss
Tel: +49 2131 109-0
Fax: +49 2131 109-8000
creditreform(at)verband.creditreform.de
www.creditreform.de
Auszug aus Creditreform Risikomanagement Newsletter, Ausgabe 1, April 20177 – Crefo 

Die NEWS werden redaktionell bearbeitet von:

 Detlef Heydt

Fach- und  Spezialmakler für Kreditversicherung, Factoring, Einkaufsfinanzierung, Auftragsfinanzierung und Beteiligungskapital für den Mittelstand. 
Betreiber eines Internetportal für das Forderungs- und Finanzierungsmanagement und alternative, bankenunabhängige Finanzierungen im deutschsprachigen Raum. 

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