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Die Ausfälle von Unternehmen gehen zurück

Erstellt von Detlef Heydt | |   HRP

In 2015 ging die empirische Ausfallrate in der deutschen Gesamtwirtschaft das zweite Jahr in Folge zurück. Bei 2,8 Mio. Betrieben in Deutschland waren im vergangenen Jahr 44.955 ausgefallene Firmen zu verzeichnen, was einer Quote von 1,60 Prozent entspricht.

Die Creditreform Rating AG hat auch in diesem Jahr einen Bericht zu den „Ausfallraten in der deutschen Wirtschaft“ publiziert. In der vorliegenden Analyse wird eine Basel-III-konforme Definition des Ausfallereignisses gewählt. Das Vorliegen harter Negativmerkmale in Form eines unternehmerischen Insolvenzverfahrens, eines Verbraucherinsolvenzverfahrens von unternehmerisch tätigen Personen sowie einer Haftanordnung oder der Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung führen dazu, dass ein Unternehmen als ausgefallen gewertet wird. Ein Unternehmen gilt zudem als ausgefallen, wenn davon ausgegangen werden muss, dass das Unternehmen auf Basis von Creditreform Informationen seinen Zahlungsverpflichtungen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit nicht nachkommen kann. Diese bankenübliche Ausfalldefinition umfasst somit mehr als die unternehmerischen Insolvenzen, die in den Statistiken der Creditreform Wirtschaftsforschung dargestellt werden.

Große Unternehmen stabiler

In 2015 ging die empirische Ausfallrate in der deutschen Gesamtwirtschaft das zweite Jahr in Folge zurück. Bei 2,8 Mio. Betrieben in Deutschland waren im vergangenen Jahr 44.955 ausgefallene Firmen zu verzeichnen, was einer Quote von 1,60 Prozent entspricht. Damit fiel der Rückgang etwas stärker aus als im Vorjahr, als die Ausfallquote von 1,79 auf 1,72 Prozent gesunken war.

Im kapitalmarktrelevanten Segment der Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 20 Mio. Euro fiel der Rückgang der Ausfallquote noch deutlicher aus als in der Gesamtwirtschaft. Die Quote sank von 0,60 Prozent im Vorjahr auf 0,45 Prozent und erreichte damit ein 8-Jahres-Tief. Seit 2013 (0,86 Prozent) hat sich die Ausfallrate nahezu halbiert. Im Vorjahresvergleich sind die Ausfallraten in allen Unternehmensgrößensegmenten gesunken. Mit steigender Unternehmensgröße fiel der Rückgang jedoch tendenziell stärker aus. So sank die Ausfallquote von Großunternehmen (Umsatz > 250 Mio. Euro) am deutlichsten. Nach 0,16 Prozent in 2014 fielen in 2015 nur 0,04 Prozent der Unternehmen in diesem Größensegment aus.

Berlin und Bremen mit stärkeren Ausfällen

Bei der regionalen Betrachtung des Ausfallrisikos erwiesen sich wie bereits im Vorjahr Betriebe mit Unternehmenssitz in den Stadtstaaten Berlin (2,30 Prozent) und Bremen (1,86 Prozent) als besonders ausfallgefährdet. Dagegen ist der Unternehmenssektor im Süden und Südosten weiter überdurchschnittlich stabil aufgestellt. Lediglich 1,39 Prozent der Unternehmen in Bayern bzw. 1,20 Prozent in Thüringen waren in 2015 von einem Ausfall betroffen.

Eine branchenspezifische Analyse der Ausfallquoten zeigt, dass in der Verkehrs- und Logistikbranche wie schon im Vorjahr das höchste Ausfallrisiko vorherrscht (2,50 Prozent). Äußerst solide aufgestellt sind dagegen die Unternehmen der Grundstoffindustrie. Eine Ausfallrate von 0,89 Prozent ist im Branchenvergleich gleichbedeutend mit dem geringsten Ausfallrisiko.

Die deutsche Wirtschaft sollte auch in 2016 von den anhaltend guten Rahmenbedingungen profitieren. Im Gesamtjahr dürfte das BIP um 1,6 Prozent expandieren und damit etwa so stark wie im Vorjahr. Die positive konjunkturelle Entwicklung wird sich in weiter leicht sinkenden Ausfallraten niederschlagen. Für 2016 rechnet die Creditreform Rating AG im deutschen Unternehmenssektor mit einer empirischen Ausfallrate von 1,58 Prozent.

Originalquelle:
Auszug aus Newsletter Creditreform
Ausgabe 3, Juni 2016
Verband der Vereine Creditreform e.V.
Hellersbergstraße 12
D-41460 Neuss
Telefon: +49 2131 109-0
Telefax: +49 2131 109-8000
creditreform(at)verband.creditreform.de
www.creditreform.de

Die NEWS wurden redaktionell bearbeitet von:

 Detlef Heydt

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